Eine Geburt besteht aus 4 Phasen
Jede Geburt beginnt mit der Eröffnungsphase: Deine Wehen sorgen dafür, dass sich der Muttermund auf ca. acht Zentimeter im Durchmesser erweitert. Die Wehen kommen mit fortschreitender Dauer in kürzeren Abständen und nehmen an Intensität zu.
Es folgt die Übergangsphase: Diese ist besonders anstrengend, denn sie dient der vollständigen Eröffnung des Muttermundes, um Deinem Baby den Weg nach draußen zu ermöglichen. Zudem rutscht Dein Baby nun in die richtige Position. Die Wehen sind meist sehr heftig und kräftezehrend.
Während der Austreibungsphase schiebst Du Dein Baby auf die Welt. Du verspürst einen enormen Pressdrang, dem Du dosiert nach Anleitung der Hebammen nachkommen musst. Nach einer anstrengenden Übergangsphase kommt Dir die Austreibungsphase vielleicht sogar richtig angenehm vor, da Du aktiv helfen kannst, Dein Baby auf die Welt zu bringen.
Die Nachgeburtsphase reinigt Deinen Körper und sorgt dafür, dass die Nachgeburt ausgestoßen wird. Die benötigten Wehen sind nicht zu unterschätzen, aber dennoch weniger schmerzhaft als zuvor.
Die ersten Anzeichen erkennen – höre auf Deinen Körper!
Du wirst ein leichtes Ziehen verspüren, das Deinen ganzen Bauchbereich betrifft. Die Bauchdecke wird hart, leichtes Veratmen macht diese Vorwehen erträglich. Manchmal sind diese Wehen noch sehr schwach, aber Du wirst die Veränderung spüren.
Wie schnell die Wehen an Intensität und Dauer zunehmen, ist ganz unterschiedlich. Bei einigen Frauen dauert dies viele Stunden an, andere Frauen – gerade Vielgebärende – sollten sich sofort auf den Weg zur Entbindungsstation begeben.
Manchmal pausieren die Wehen auch und es vergeht ein weiterer Tag, bis sie erneut einsetzen. Achte entspannt auf Deine persönliche Wehentätigkeit und begib Dich, wenn du unsicher bist, zu Deiner Hebamme ins Krankenhaus. Sobald Deine Wehen regelmäßig im Abstand von fünf Minuten kommen, ist aber auf jeden Fall der Zeitpunkt erreicht.
Auf der Entbindungsstation bleibt häufig noch Zeit
Lass Dich nicht beunruhigen, wenn Deine Wehen nachlassen, sobald Du das Krankenhaus erreicht hast. Dies geschieht häufig. Versuche Dich zu entspannen und freue Dich über die Pause, um Kraft für die noch bevorstehende Geburt zu schöpfen.
Wichtig ist, dass Du Dich auch in den Wehenpausen immer wieder entspannst. Gleichmäßiges Atmen tief in den Bauch hilft Dir dabei und versorgt zudem Dein Baby mit ausreichend Sauerstoff.
Während der Übergangsphase gelingt dies dann meist nicht mehr so richtig, da die Wehen nun zu heftig sind und in viel zu kurzen Abständen kommen. Veratme sie, es hilft Dir über die schwierige Phase hinweg.
Du wirst merken, dass Dir alles um Dich herum gleichgültig wird. Die Intensität überrollt Dich und lässt keinen Platz für andere Eindrücke oder Empfindungen. Dein Körper funktioniert und fokussiert alle Kraftreserven auf die Geburt.
Endlich kommt Dein Baby auf die Welt
Plötzlich wirst Du einen enormen Pressdrang verspüren. Sich diesem zu widersetzen, erscheint Dir schier unmöglich. Wenn Du aber noch nicht pressen darfst, weil Dein Baby vielleicht ein wenig seine Position ändern muss, versuche, den Drang bewusst „wegzuhecheln“. Es hilft tatsächlich.
Doch dann darfst Du endlich pressen und mit aller Kraft Deinem Baby auf die Welt helfen. Vielleicht benötigst Du nur wenige Presswehen. Entspanne Dich in den Pausen und setze dann Deine gesamte Kraft ein. Ist Dein Baby da, ist aller Schmerz schlagartig vergessen.
Die Nachgeburt bekommst Du vielleicht kaum noch mit, weil sie sich einfach löst und komplett herausrutscht. Jeder Geburtsverlauf ist anders, aber Dein Baby belohnt Dich für all die schmerzvollen Momente.