Ein Baby will getragen sein, der Mensch ist ein Tragling. Das hörst Du bestimmt immer wieder, von der Hebamme, von Freundinnen, vom Kinderarzt. Was heißt das? Das heißt, dass Babys sich wohler fühlen und sich besser entwickeln, wenn sie von ihren Müttern möglichst nahe am Körper getragen werden.
Es gibt viele verschiedene Tragehilfen für Babys, und es gibt Komforttragen. Was Du wählst, hängt letzten Endes von Deinen Vorlieben ab. Tragetuch, Tragesack oder Komforttrage erfüllen alle den Zweck, Dir das Tragen Deines kleinen Lieblings möglichst angenehm zu machen. Das Gewicht Deines Babys wird mithilfe der Trage oder des Tuchs gleichmäßig auf Deinen Schultern, Deinem Rücken und Deiner Hüfte verteilt.
Darauf musst Du beim Kauf einer Tragehilfe achten
Die Babytrage soll nicht nur für Dich, sondern auch für Dein Baby angenehm sein. Am angenehmsten sind für die Kinder zweifelsohne Tragetücher, aber es ist verständlich, dass nicht jede Mama Lust hat, sich mit vier Metern Baumwolle einzuwickeln, um ihr Kind zu tragen. Die Tücher sind nicht so einfach zu handhaben. Deine Hebamme kann Dich aber sicherlich beraten – es ist kein Geheimnis, wie man ein Tragetuch korrekt bindet. Einfacher sind sogenannte Komforttragen, die mit wenigen Handgriffen vor dem Bauch oder auf dem Rücken befestigt werden können und Dein Baby wie ein Rucksack halten. Diese Tragehilfen gibt es in den unterschiedlichsten Preisklassen und Qualitätsstufen.
- Die Tragehilfe sollte für das Alter Deines Babys und sein Gewicht geeignet sein.
- Der Rücken Deines Babys sollte in der Trage gestützt sein, und zwar von oben bis unten, am Köpfchen und im Nacken ebenso wie im runden Rücken.
- Zwischen den Beinen sollte möglichst viel Stoff sein, damit Du das Gewicht Deines Kindes nicht auf seine Leisten packst, sondern auf Popo und Oberschenkeln verteilst.
- Die Träger der Tragehilfe sollten gepolstert sein, so dass Dir die Schultern nicht schmerzen.
- Gurte über der Brust und um die Hüften nehmen einen Teil des Gewichts Deines Kindes von Deinen Schultern und legen es auf Brust und Hüfte.
- Die Trage sollte aus Baumwolle, Leinen oder Seide gefertigt sein, möglichst in Bioqualität.
Warum ist das alles so wichtig?
Dein Baby hat in Deinem Bauch zusammengerollt wie ein Igel gelegen und will auch nach der Geburt nicht sofort gestreckt werden. Ein runder Rücken ist bei Babys ganz natürlich, der Rücken streckt sich abschnittsweise während des ersten Lebensjahres. Zuerst, wenn Dein Baby den Kopf selbst halten kann, streckt sich die Wirbelsäule im Nackenbereich. Die Muskeln, die das machen, brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Wenn Dein Baby sitzen und krabbeln lernt, streckt sich die Wirbelsäule im Bereich der Brustwirbel und knapp unter dem Brustkorb. Die Muskulatur dafür braucht aber viel Training – deshalb muss der Rücken Deines Babys so lange wie möglich gestützt und gehalten werden, denn sonst kann es zu Fehlhaltungen und Schmerzen kommen.
Wenn Dein Baby in einer Komforttrage sitzt, lastet sein Gewicht auf den Leisten, also im Schritt. Das ist bei Mädchen einfach nur schmerzhaft, bei Jungen werden die Genitalien gequetscht – auch nicht angenehm. Sowohl im Tragetuch als auch in der Tragehilfe sollte Dein Baby also möglichst breitbeinig sitzen, mit den Knien in etwa auf der Höhe des Bauchnabels. Das garantiert erstens einen gesunden, runden Rücken, und zweitens wird das Gewicht so auf die Oberschenkel gelegt, die von der Tragehilfe gestützt werden.
Wenn Du darauf achtest, wirst Du Dein Baby in der Tragehilfe überall mit hinnehmen können und in den ersten zwei Lebensjahren viel Freude an der Komforttrage oder dem Tragetuch haben.